Home Gesundheit Schlafprobleme
Jeder kennt das Problem: Bekommen wir nachts nicht ausreichend Schlaf, fühlen wir uns am nächsten Tag wie gerädert und sind außerstande, unsere volle Leistungsfähigkeit zu erbringen. Kommen derartige Situationen häufiger vor und halten Ein- und Durchschlafstörungen über mehrere Tage oder gar Wochen an, wird es höchste Zeit die Schlafprobleme zu beheben.
Nicht umsonst heißt es, dass Schlaf die beste Medizin ist. Guter Schlaf ist essenziell für die Regeneration und trägt entscheidend zu vielen Körperfunktionen bei. Während wir uns scheinbar im Ruhezustand befinden, arbeitet der Organismus auf Hochtouren: Er schüttet immunaktive Stoffe zur Stärkung des Immunsystems aus, repariert Zellen in Haut und Gewebe und fördert die Heilung von Verletzungen. Verarbeitet die Erlebnisse des Tages und versetzt unser Gehirn in die Lage, am nächsten Tag wieder neue Informationen aufzunehmen.
Schlafen wir hingegen ständig zu wenig oder schlecht, erhöht sich das Risiko für körperliche Erkrankungen und psychische Störungen.
Die Dauer der einzelnen Schlafphasen verändert sich je nach Schlafzyklus. In den ersten beiden Zyklen ist die Tiefschlafphase länger als in der zweiten Nachthälfte und deshalb besonders wichtig für unsere Erholung.
Wieviel Schlaf wir brauchen, um fit und entspannt in den Tag zu starten, hängt vom Lebensalter ab. Während Babys und Kleinkinder für ihre körperliche und geistige Entwicklung noch bis zu 15 Stunden Schlaf pro Tag benötigen, nimmt die ideale Schlafdauer mit zunehmendem Alter ab. Nach den Leitlinien der US-amerikanischen National Sleep Foundation (NSF) gelten für Erwachsene sieben bis neun Stunden am Tag als optimal.
Nicht nur ein zu kurzer, sondern auch ein regelmäßig zu langer Schlaf kann negative Folgen haben: So belegen Studien beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Demenzerkrankungen.
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Was bei Schlafproblemen hilft, haben Wissenschaftler in zahlreichen Studien erforscht. Sind die Schlafstörungen nicht krankheitsbedingt, können bereits kleine Verhaltensänderungen und einfache Maßnahmen dazu beitragen, schneller einzuschlafen und bis zum Klingeln des Weckers entspannt durchzuschlafen.
Ein bequemes Bett mit einer körpergerechten Matratze ist die Grundvoraussetzung für erholsamen Schlaf. Das Schlafzimmer immer gut lüften und die Raumtemperatur vor dem Zubettgehen etwas herunterregeln. Kann das Fenster nicht mit einem Rollladen abgedunkelt werden, können Verdunklungsvorhänge die Helligkeit außen vor lassen. Das Bett sollte grundsätzlich der Entspannung vorbehalten sein: Streiten und Arbeiten sind tabu.
Fettige, deftige Speisen sind der Gesundheit ohnehin nicht zuträglich und können schwer im Magen liegen. Als Abendessen ist leichte Kost zu bevorzugen, die zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen verzehrt wird. Wer sensibel auf Koffein reagiert, sollte schon ab mittags auf Kaffee, Schwarztee und koffeinhaltige Soft Drinks verzichten – ihre stimulierende Wirkung kann bis zu elf Stunden anhalten. Alkohol mag zwar beim Einschlafen helfen, lässt uns aber nachts häufiger aufwachen und kann Albträume bescheren.
Gönnen wir unserem Körper ein Zuviel an Ruhe, ist er nicht ausgelastet, was sich ebenfalls negativ auf den Schlaf auswirken kann. Wichtig beim Sport: Anstrengende Aktivitäten, die den Puls nach oben treiben, sollten kurz vor dem Schlafengehen ausbleiben. Stattdessen kann ein Spaziergang nach dem Abendessen für die nötige „Bettschwere“ sorgen. Hat man tagsüber viel Stress und kann schlecht abschalten, sind Entspannungsübungen als Einschlafhilfe empfehlenswert.
Einige Menschen schwören bei Schlafproblemen auf Hausmittel wie heiße Milch mit Honig, ein entspannendes Vollbad, Wärmflasche oder Kirschkernkissen im Bett. Bei kalten Füßen, die Frauen häufig das Einschlafen erschweren, können spezielle Bettsocken aus Naturmaterialien helfen.
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Abschließend noch ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln zur Förderung von erholsamem Schlaf:
Bollu, Pradeep C., und Harleen Kaur. 2019. „Sleep Medicine: Insomnia and Sleep“. Missouri Medicine 116 (1): 68–75.
Frohnhofen, Helmut. 2019. „Schlaf und Schlafstörungen im höheren Lebensalter“. MMW -Fortschritte der Medizin 161 (19): 56–65.
Hirshkowitz, Max, Kaitlyn Whiton, Steven M. Albert, Cathy Alessi, Oliviero Bruni, Lydia DonCarlos, Nancy Hazen, u. a. 2015. „National Sleep Foundation’s Sleep Time Duration Recommendations: Methodology and Results Summary“. Sleep Health 1 (1): 40–43.
Penzel, Thomas, und Robert Koch-Institut, Hrsg. 2005. Schlafstörungen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes 27. Berlin: Robert Koch-Institut.
Sutton, Eliza L. 2021. „Insomnia“. Annals of Internal Medicine 174 (3): ITC33–48.
Westwood, Andrew J., Alexa Beiser, Nikita Jain, Jayandra J. Himali, Charles DeCarli, Sanford H. Auerbach, Matthew P. Pase, und Sudha Seshadri. 2017. „Prolonged Sleep Duration as a Marker of Early Neurodegeneration Predicting Incident Dementia“. Neurology 88 (12): 1172–79.
Zumsteg, Urs, und Paolo M. Suter. 2019. „Schlafstörungen im Lebenszyklus“. Praxis 108 (2): 87–88.
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