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Verdauungsprobleme nach dem Fasten? Diarrhöe und Konstipation lassen sich vermeiden

Heilfasten hat eine lange Tradition und erfreut sich zur Gesundheitsprävention großer Beliebtheit. Einige Menschen sind jedoch nach einer Fastenkur von Diarrhöe und Konstipation betroffen. Dabei müssen derartige Verdauungsbeschwerden nicht sein, wenn man sich beim sogenannten Fastenbrechen an einige einfache Grundregeln hält.

Was versteht man unter Konstipation?

Konstipation ist die in internationalen Medizinerkreisen übliche Bezeichnung für Verstopfung, im deutschen Sprachraum auch Obstipation genannt. Nach der allgemeingültigen Definition liegt eine Verstopfung vor, wenn die Darmentleerung seltener als dreimal pro Woche erfolgt und zusätzlich Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen beim Stuhlgang oder eine harte Stuhlkonsistenz auftreten bzw. die Entleerung nur durch starkes Pressen möglich ist. Von einer chronischen Konstipation oder Obstipation spricht der Arzt, wenn die geschilderte Situation über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten anhält.

Wie kann es nach dem Heilfasten zur Konstipation kommen?

Beim Heilfasten nach Buchinger werden dem Körper nur wenige Mahlzeiten in flüssiger Form zugeführt. Die Nahrung besteht aus kleinen Portionen Gemüsebrühe, frisch gepresstem Obst- oder Gemüsesaft und etwas Honig, zusätzlich werden mindestens 2,5 Liter Wasser oder Tee getrunken. Die Energiezufuhr liegt bei etwa 250 bis 500 Kalorien am Tag.

Zwar soll der Verzicht auf feste Lebensmittel den Darm entlasten, gleichzeitig fehlen aber die verdauungsfördernden Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen und gleichzeitig Wachstum und Vermehrung nützlicher Darmbakterien gewährleisten. Nach dem Fasten reagiert der Darm deshalb zunächst träge. Der Transport fester Nahrung findet langsamer statt und der Stuhlgang bleibt aus.

Bei einigen Menschen kann es auch zum gegenteiligen Effekt kommen. Vor allem Fasten-Neulinge leiden zuweilen schon während des Fastens unter Durchfall (Diarrhöe).

Verstopfung vorbeugen: Schritt für Schritt zu fester Kost

Hat man sich ein bis zwei Wochen oder sogar noch länger nur von Flüssigem ernährt, ist es nicht verwunderlich, wenn man sich nach Beendigung der Fastenkur nach fester Nahrung sehnt und einem schon beim bloßen Gedanken an die Lieblingsspeise das Wasser im Mund zusammenläuft. Tatsächlich sollte man sich aber jetzt noch etwas zurückhalten, wenn man der Konstipation vorbeugen möchte:

  • Für das sogenannte Abfasten ist etwa ein Drittel der Fastendauer einzuplanen, nach einer zweiwöchigen Kur also rund fünf Tage.
  • Die Energiezufuhr sollte in der Umgewöhnungsphase von ca. 800 Kalorien am 1. Tag sukzessive auf den üblichen Tagesbedarf gesteigert werden.
  • Zwischen den Mahlzeiten weiterhin viel Flüssigkeit (Mineralwasser ohne Kohlensäure, ungesüßte Kräutertees) zuführen. Auf Kaffee, Schwarztee und Alkohol ist zu verzichten.
  • Für den Anfang sind kleine Portionen statt vollwertiger Mahlzeiten angeraten. Beim Essen jeden Bissen langsam und bewusst kauen.
  • Geeignet ist laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)* zunächst eine leicht bekömmliche ovo-lacto-vegetarische Ernährung mit ballaststoffreichen Nahrungsmitteln und ungesättigten Fetten. Gekochtes Gemüse ist leichter verdaulich als Rohkost, ideal sind z.B. Speisen wie Suppe und Haferbrei.

Damit die Verdauung wieder in Schwung kommt, kann auch die Einnahme von Probiotika erwogen werden. Zusammen mit den Ballaststoffen wird so das Darm-Mikrobiom unterstützt.

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Konstipation nach dem Fasten – Wissenswertes auf einen Blick

  • Konstipation Bedeutung: Internationale Bezeichnung für Obstipation (Verstopfung)
  • Aufgrund fehlender verdauungsfördernder Ballaststoffe reagiert der Darm nach einer Fastenkur träge, der Stuhlgang bleibt zunächst aus.
  • Vorbeugen lässt sich der Konstipation durch mehrtägiges Abfasten: Schrittweise Steigerung der Kalorienzufuhr, kleine Portionen leicht bekömmlicher Speisen, Zufuhr von viel Flüssigkeit.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung. 2018. „Heilfasten“. Zugegriffen 9. März 2022.

Reinecke, Christine. 2002. „Der Stoffwechsel beim Fasten“. Erfahrungsheilkunde 51 (8): 566–71.

Toledo, F Wilhelmi de, A Buchinger, H Burggrabe, M Gaisbauer, G Hölz, W Kronsteiner, C Kuhn, u. a. 2002. „Leitlinien zur Fastentherapie“. Complementary Medicine Research 9 (3): 189–98.

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