Wie wirksam sind alternative Floh- und Zeckenschutzmittel?
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Wie wirksam sind alternative Floh- und Zeckenschutzmittel?

Kokosöl, Bernsteinhalsbänder und Co.

Mehr und mehr Tierhalter suchen nach natürlichen Alternativen zu bestehenden Mitteln zur Floh- und Zeckenbehandlung bei ihren Vierbeinern. Äthertische Öle, Bernsteinhalsbänder, Kokosöl oder Knoblauch – die verfügbaren Ressourcen sind vielfältig. Laut dem europäischen Expertengremium ESCCAP sind jedoch die vermeintlichen Wirkweisen und vor allem Risiken, die hinter den natürlichen Alternativen stecken, für Tierhalter meist unbekannt.

Teebaumöl & andere ätherische Öle

Teebaumöl als Inhaltsstoff wird vor allem in Pflegeprodukten meist zur Behandlung gegen Parasiten wie Ze-cken und Flöhe angeboten – doch insbesondere Katzenhalter sollten hiervon Abstand nehmen. Denn das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt bei zu hoher Dosierung oder zu häufiger Anwendung vor schweren Vergiftungen. Selbst, wenn das Öl nur äußerlich auf die Haut aufgetragen wird, kann es durch die Fellpflege oder Haut in den Organismus der Katze gelangen. Die darin enthaltenen Terpene und Phenole können Katzen, anders als Menschen oder Hunde, nicht abbauen und reagieren daher empfindlicher. In zu hoher Dosis ist das Öl auch für Mensch und Hund giftig und gilt als allergieauslösend. Auch ätherische Öle wie Lavendel oder Minze sind nur bedingt als Zecken- oder Flohmittel geeignet und können vor allem von Hunden als Geruchs-belästigung wahrgenommen werden.

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Zwiebeln & Knoblauch

Auch das Untermischen von Zwiebel und Knoblauch unter das Tierfutter ist ein beliebtes Mittel gegen Zecken und Flöhe. Aber: Beide Lauchgewächse enthalten für Hund und Katze giftige Substanzen, die den Blutfarbstoff Hämoglobin, und damit die roten Blutkörperchen, zerstören können. Die Folge können Blutarmut oder Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall und fehlender Appetit sein. Eine Wirkung gegen Zecken und Flöhe konnte bisher wissenschaftlich nicht klar nachgewiesen werden. 

Bernsteinketten & Ultraschall-Halsbänder

Ultraschall-Halsbänder erfreuen sich wachsender Beliebtheit, deren Wirksamkeit sich durch ein dauerhaftes, für Menschen nicht hörbares Signal einstellen soll. Wissenschaftlich konnte die Wirkung des Ultraschallsignals gegen Zecken und Flöhe bisher hingegen nicht nachgewiesen werden. Jedoch sind auch Hunde und Katzen in der Lage, Ultraschall wahrzunehmen, wodurch es nicht klar ist, ob das Geräusch für die Tiere eine Belastung darstellt. Ein fehlender Nachweis für eine antiparasitische Wirksamkeit besteht auch bei Bernsteinhalsbändern oder -ketten.

Kein verlässlicher Schutz gegen Parasiten

Das europäischen Expertengremium ESCCAP kommt auf dieser Basis zu dem Schluss, dass eine Wirksamkeit alternativer Mittel zum Floh- und Zeckenschutz bisher nicht erwiesen werden konnte und einige der Mittel sogar schädlich sein können. Auch Stiftung Warentest hat 2003 verschiedene Ultraschall-Halsbänder geprüft und die Note „mangelhaft“ vergeben. Für eine schnelle und vollständige Wirkung gegen Parasiten sollte daher auf geprüfte Mittel wie beispielsweise Spot on-Präparate oder Sprays, zum Beispiel Frontline® aus der Apotheke, zurückgegriffen werden, um das Risiko der Krankheitsübertragung durch Zecken und Flöhe zu minimieren.

ESCCAP Pressemitteilung vom 01.02.2019: ESCCAP informiert: Alternative Mittel gegen Zecken und Flöhe – ein unterschätztes Risiko für Katze und Hund.

BfR: Information Nr. 029/2007 vom 14.09.: Teebaumölprodukte zur Fellpflege von Katzen nicht ausnahmslos geeignet.

Test der Stiftung Warentest 7/2003: Biest beißt Hund.

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