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Verstopfung: Typische Symptome der Verdauungsstörung

Vermutlich war jeder von uns schon davon betroffen – auf Reisen in ferne Länder mit anderen hygienischen Bedingungen und ungewohntem Essen, in Situationen mit viel Stress und innerer Anspannung oder nach einem üppigen Festmahl. Die Rede ist von Verstopfung, einem der häufigsten gesundheitlichen Probleme in Deutschland. Jeder Fünfte leidet hierzulande gelegentlich unter Verstopfung, bei etwa jedem Siebten sind die Verdauungsbeschwerden sogar chronisch.

Was sind die Leitsymptome einer Verstopfung?

Die meisten Menschen haben einmal am Tag Stuhlgang. Findet die Entleerung des Darms jedoch nicht täglich statt, ist das kein Grund zur Sorge. Es gibt zwar keine feste Regel, als „normal“ gilt aber eine Stuhlfrequenz zwischen dreimal am Tag und dreimal wöchentlich.

Um eine Obstipation, wie die Verstopfung in medizinischen Fachkreisen bezeichnet wird, kann es sich allerdings nicht nur handeln, wenn es seltener als üblich zur Darmentleerung kommt. Zusätzlich können noch weitere Beschwerden auf eine Verstopfung hinweisen:

  • Der Stuhlgang ist erschwert und nur durch starkes Pressen möglich
  • Der Kot hat eine harte oder klumpige Konsistenz
  • Subjektiv findet keine vollständige Darmentleerung statt
  • Betroffene haben das Gefühl, als gäbe es ein Hindernis bei der Passage des Stuhls
  • Bei der Entleerung muss mit der Hand nachgeholfen werden
  • Stuhlgang findet weniger als dreimal pro Woche statt

Treffen zwei der genannten Leitsymptome zu, diagnostiziert der Arzt eine Verstopfung. Entscheidend ist also nicht nur die Frequenz der Darmentleerung, auch bei regelmäßigem Stuhlgang kann eine Obstipation vorliegen.

Zusätzlich können bei Verstopfung Schmerzen im Bauchraum, Blähungen und ein unangenehmes Völlegefühl auftreten. Klappt es nicht mit dem Stuhlgang, verlieren Betroffene zuweilen auch die Lust am Essen und klagen über Appetitlosigkeit.

Halten die Symptome über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten an, spricht man chronischer Verstopfung.

Ist eine Verstopfung gefährlich?

In den meisten Fällen ist eine Verstopfung harmlos, sie kann jedoch die Lebensqualität betroffener Personen deutlich beeinträchtigen. Halten die Verdauungsprobleme länger als 14 Tage an, sollte man einen Arzt aufsuchen. Können Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, lässt sich eine Verstopfung in den meisten Fällen mit einfachen, nicht-medikamentösen Maßnahmen gut selbst behandeln.  

Unverzüglich in eine Arztpraxis oder Klinik sollte man sich begeben, wenn plötzlich zusätzliche Symptome wie starke Bauchschmerzen und -krämpfe, schwallartiges Erbrechen, Fieber und Schwindel oder Blut im Stuhl auftreten. Das können Anzeichen für einen Darmverschluss sein, der sofort in einem Krankenhaus behandelt werden muss.

Welche Folgesymptome können bei Verstopfung auftreten?

Bei Betroffenen herrscht zuweilen Verunsicherung, ob es zu einer Vergiftung kommen kann, wenn der Kot zu lange im Darm bleibt. Auch wenn sich dieser Mythos schon lange hält – die Sorge ist völlig unbegründet. Bei einer anhaltenden Verstopfung kann es jedoch zu anderen Folgeerscheinungen kommen:

  • Durch langes und starkes Pressen beim Stuhlgang erhöht sich der Druck auf das Gefäßpolster zwischen Enddarm und Schließmuskel des Afters und es können knotenartige Schwellungen, die sogenannten Hämorrhoiden, entstehen. Anfänglich äußert sich das durch leichte Blutungen, im weiteren Verlauf können Juckreiz und Schmerzen auftreten.
  • Ist der Stuhl sehr fest und hart, kann das kleine Risse in der Schleimhaut um den After verursachen. Die Analfissuren sind sehr schmerzhaft, auch noch einige Zeit nach dem Stuhlgang. Bleiben sie unbehandelt können sich daraus Analfisteln oder eitrige Analabszesse entwickeln.
Derartige Komplikationen machen den ohnehin schon beschwerlichen Stuhlgang noch unangenehmer. Der Gang zur Toilette wird deshalb oft hinausgezögert, was wiederum die Verstopfung verschlimmern kann.

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Symptome bei Verstopfung – Wissenswertes auf einen Blick

  • Eine Verstopfung (Obstipation) kann nicht nur bei seltener Darmentleerung (weniger als dreimal pro Woche) vorliegen, sondern auch bei erschwertem Stuhlgang mit zusätzlichen Beschwerden.
  • Halten die Symptome länger als drei Monate an, handelt es sich um eine chronische Verstopfung.
  • Bei plötzlich auftretenden Zusatzsymptomen wie krampfartigen Schmerzen, Erbrechen und Fieber ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
  • Als Folge einer Verstopfung kann es zu Hämorrhoiden und Analfissuren kommen.

Andresen, V., P. Enck, T. Frieling, A. Herold, P. Ilgenstein, N. Jesse, M. Karaus, u. a. 2013. „S2k-Leitlinie Chronische Obstipation: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie“. Zeitschrift für Gastroenterologie 51 (07): 651–72.

Forootan, Mojgan, Nazila Bagheri, und Mohammad Darvishi. 2018. „Chronic Constipation: A Review of Literature“. Medicine 97 (20): e10631.

Frühauf, H, und MR Fox. 2008. „Obstipation“. Der Gastroenterologe 3 (6): 488–96.

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